Wie und wo will ich wohnen?
Nachdem Julians Buch „100% Selbstversorgung!?“ erschienen ist, sind wir angenehm überrascht, wie gut es ankommt. Natürlich schwirren uns noch einige andere Ideen im Kopf umher, und die sollen Stück für Stück umgesetzt werden. Neulich hatten wir ein nettes spontanes Treffen mit Freunden, und es wurde eine Diskussion über die Selbstversorgung entfacht. Für uns ist ganz klar das Thema Ernährung am wichtigsten, denn danach richtet sich so viel. Als kleines Beispiel möchten wir, dass ihr euch vorstellt, dass ihr euch demnächst möglichst viel selbstversorgen und in ein Einfamilienhaus ziehen wollt, weil ihr dem Schund aus dem Supermarkt nicht mehr traut. Ihr ernährt euch vegan und braucht nur ein großes Gemüsebeet. Dann braucht ihr definitiv kein Grundstück mit ein paar Hektar Land! Seid ihr hingegen keine Veganer oder Vegetarier, wird euer Platzbedarf dementsprechend größer sein, denn im Idealfall wollt ihr nicht nur euer eigenes Essen selber anbauen, sondern auch das für Eure Tiere. Und so ist grade am Anfang der Selbstversorgung gute Planung vorausgesetzt.
Natürlich umfasst der Bereich Selbstversorgung alles mögliche, was im Leben so gebraucht und konsumiert wird, deshalb gibt es hier eine sehr große Menge an Themen, die alle wirklich ernst zu nehmen sind. Es wird sicher Leute geben, die euch erzählen wollen, wie sie ihren Computer selber bauen. Doch wer kann schon wirklich alle Bauteile eines Computers, ganz zu schweigen von den Maschinen, die dazu benötigt werden, selber bauen? Also hört es wohl tatsächlich irgendwo auf mit der Selbstversorgung… Wir denken, es gibt für jeden eine Grenze, und bis zu der sollte er auch gehen. Alles was danach kommt ist eine Frage wert: Brauche ich das wirklich? Oder: Was bin ich bereit, dafür zu tun?
Wie soll man es anstellen?
Wir haben auch nachgedacht, und entschieden, dass wir uns in Zukunft besonders auf die Sachen konzentrieren wollen, die wir besonders gut können. Wir denken, dass es uns auf Dauer mehr bringt, die Sachen zu machen, die uns leicht fallen, die in unseren Augen effektiv sind. Von diesen Dingen produzieren wir einfach mehr, als wir brauchen, und versuchen dann, den Überfluss zu tauschen – gegen Dinge, die wir nicht so einfach produzieren können. So haben wir es bereits getan, und es funktioniert wirklich gut. Inzwischen arbeiten wir beide an einem sehr umfangreichem Leitfaden für den „modernen Selbstversorger“. Es wird noch sicherlich länger dauern und sehr viel Arbeit in Anspruch nehmen, aber was lange währt…
Ein Gedanke wie es weitergehen könnte…
Noch vor drei Generationen haben die meisten unserer Vorfahren auf dem Lande gelebt und arbeiteten in den Bereichen Holz, Handwerk, Weberei, Pflanzen… Wie andere Menschen auch, wollen wir diesen Weg ein Stück weit zurückgehen. Wir möchten zurückkehren, um eine direkte Beziehung zum Land zu haben, Dinge für uns selbst zu tun, einen hohen Lebensstandard zu genießen und Spaß zu haben. Das einfache und ursprüngliche Leben ist eine Art, Verantwortung für unsere Auswirkungen auf die Welt so gut wie möglich zu übernehmen. Jeden Tag lernen wir mehr über diesen Ort und versuchen unsere Bedürfnisse in die Landschaft zu integrieren, in der wir uns befinden. Die Zeit, Zyklen und Jahreszeiten zu beobachten, gibt die Möglichkeit, uns individuell darauf einzustellen. Architekten unseres eigenen Lebens und Nutzer des eigenen Landes zu sein, ist eine Bewegung und braucht nicht immer einen Feind. Wenn die eigenen Ideale positiv vorgelebt werden, kann das positive Effekte bei den Mitmenschen auslösen.
Demnächst erscheint unser neues Buch über unsere Auswanderung nach Schweden!