Wenn wir nicht die Möglichkeiten zur eigenen Tierhaltung hätten, würden wir uns wohl auch vegan ernähren…
Kaum jemand ist als Veganer auf die Welt gekommen, das ist eine Entwicklung. Wer Fleisch essen möchte, sollte dafür auch die Konsequenzen tragen können. Anonymes Fleisch kaufen und nicht darüber nachdenken, ist für uns keine Option! Wir haben inzwischen oft darüber nachgedacht, viel gesprochen und diskutiert, und wir sind immer wieder auf den gemeinsamen Nenner gekommen, nämlich wenig, und wenn gutes Fleisch zu essen. Wir können auch alle gut verstehen, die gerne viel Fleisch essen, aber wir möchten an die teilweise schlimmen Zustände in der Massentierhaltung erinnern. Wir bitten jeden darum, diese nicht zu unterstützen. Wir kaufen beispielsweise ausschließlich Bio-Fleisch, wenn wir kein „eigenes“ zur Verfügung haben. Am besten, ihr fragt bei einem Jäger oder bei einem kleinen regionalen Bio-Bauern. Dort bekommt man oftmals gutes Fleisch zu bezahlbaren Konditionen. Denn auch die Bio-Tierhaltung grenzt zum Teil leider eng an die Massentierhaltung.
Weniger ist mehr!
Weniger Fisch und Fleisch – und wenn, dann Bio, sollte die Devise sein. Früher haben wir auch viel zu viel Fleisch gegessen, oft bis zu dreimal täglich. Inzwischen gibt es viel seltener Fleisch und vor allem weniger. In Nordfriesland haben wir es geschafft, fast ausschließlich unser „eigenes“ oder gejagtes Fleisch zu konsumieren. Das hatte den Vorteil, dass wir in Punkto Fleisch bei fast 100 Prozent Selbstversorgung angekommen waren. Das war ein tolles Gefühl!
Hier in Schweden müssen wir natürlich diesbezüglich wieder ganz von vorne anfangen, neue Kontakte knüpfen, das Eigenjagdrecht herausfordern, eigene Hühner ausbrüten usw. …
Fisch gibt es durchschittlich 1-2 mal in der Woche, entweder selbst geangelt oder Wildfang.
Wir essen viel vegetarisch, und manche Mahlzeiten sind sogar vegan. Uns stellt sich die Frage, warum sollten wir uns nur vegan ernähren? Wir halten es für ein Gerücht, dass das Krebsrisiko höher ist, wenn man selten und wenn gutes Fleisch isst. Massentierhaltung ist indiskutabel, doch leider ist dies selbst in der Bio-Tierhaltung oftmals auch nicht so viel anders, bis auf die Tatsache, dass die Tiere kein gentechnisch verändertes Futter und weniger Medikamente bekommen. Die Ökobilanz ist auch annähernd die selbe. Für uns schließen sich Fleisch und Tofu nicht gegenseitig aus. Oft gibt es nur „entweder, oder“ – wir finden, es geht auch nebeneinander!
Seit Menschen die Möglichkeit dazu haben, jagen, domestizieren und essen sie Tiere. Wenn dies nachhaltig stattfindet, spricht für uns nichts dagegen, ab und zu Fleisch und Fisch zu essen. Tierliebe schließt das nicht aus. Ganz im Gegenteil!